Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist im Vergleich zu den anderen drei Wärmepumpen-Arten (Luft-Wasser, Wasser-Wasser und Sole-Wasser) aufgrund ihrer abweichenden Funktionsweise ein Exot, bei der es einige Besonderheiten zu beachten gibt. Wenn Sie planen, Ihre Heizung mit einer Wärmepumpe auszustatten und wissen wollen, ob die Luft-Luft-Wärmepumpe eine Option für Sie sein könnte, dann finden Sie nachfolgend alle wichtigen Informationen:
Wie funktioniert eine Luft-Luft-Wärmepumpe?
Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist aufgrund einer völlig anderen Funktionsweise nicht mit den anderen drei Wärmepumpenarten zu vergleichen. Bei diesen wird die über die Luft, die Erde oder das Grundwasser aufgenommene thermische Energie genutzt, um mithilfe eines Kältemittels Heizenergie zu gewinnen und diese über Fußbodenheizung oder Heizkörper abzugeben.
Die Luft-Luft-Wärmepumpe macht das ganz anders: Zwar wird auch hier – wie bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe – die thermische Energie der Luft genutzt. Anstelle der Fußbodenheizung oder der Heizkörper dient jedoch Luft als Wärmeverteilsystem. Dies kann über zwei Varianten realisiert werden.
Die ersten Luft-Luft-Wärmepumpen haben sich in Passivhäusern durchgesetzt, da hier durch die dichte Gebäudehülle eine kontrollierte Wohnraumlüftung für komfortables Wohnen notwendig ist. Hier wird über einen Kreuzgegenstromwärmetauscher der Abluft Energie entzogen und an die Frischluft übertragen. Da diese Energie aber an kalten, trüben Wintertagen nicht ausreichend ist, wird über eine kleine Wärmepumpe der Frischluft zusätzlich Energie zugeführt.
Auch bei klassischen Split-Klimageräten wird gerne von Luft-Luft-Wärmepumpen gesprochen, da auch diese Luft als Wärmequelle und Verteilsystem nutzen. Ob ein dauerhafter Heizbetrieb im Winter möglich ist, hängt von den Einsatzgrenzen ab und muss beim Gerätehersteller genau hinterfragt werden.
Preis und Kosten einer Luft-Luft-Wärmepumpe
Luft-Luft-Wärmepumpen sind bezüglich der Anschaffungs- und Installationskosten im Vergleich zu den anderen Wärmepumpen vergleichsweise günstig. Wenn Sie beim Neubau eines Hauses planen, dieses mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe auszurüsten, kommt noch ein weiterer Spareffekt ins Spiel: Sie können dann nämlich im gesamten Haus auf Heizkörper verzichten. Dabei sparen Sie nicht nur Geld, Sie haben auch mehr Platz in Ihren Räumlichkeiten.
Bei den Betriebskosten – das sind hauptsächlich die Stromkosten – schneidet die Luft-Luft-Wärmepumpe etwas schlechter ab, weil Sie, besonders im Winter, mehr Strom benötigt, um für ausreichend Heizwärme zu sorgen.
Die Luft-Luft-Wärmepumpe sollte regelmäßig gewartet werden. Das gilt insbesondere für die Filter, die dafür sorgen, dass kein Staub oder Schmutz aus der Außen- und der Abluft ins System gerät. Für die jährliche Wartung müssen Sie aber nicht mehr als einen niedrigen dreistelligen Euro-Betrag einplanen.
Planung einer Luft-Luft-Wärmepumpe
Ob eine Luft-Luft-Wärmepumpe für Ihr Haus geeignet ist, hängt hauptsächlich vom Heizbedarf Ihres Hauses ab. Deshalb ist ihr Einsatz eigentlich nur in Passiv- und Niedrigenergiehäusern sinnvoll. Für die meisten Altbauten ist die Luft-Luft-Wärmepumpenicht geeignet, da auch mit hohem Sanierungsaufwand die nötigen Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb nicht erfüllt werden können.
Wenn Sie den Bau eines neuen Hauses planen und dort eine Luft-Luft-Wärmepumpe einbauen wollen, dann können Sie auf Heizkörper und Flächenheizungen, wie zum Beispiel eine Fußbodenheizung verzichten. Denn die Wärme wird über Lüftungsschlitze an den Wänden, der Decke oder dem Fußboden in die Räume geleitet.
Die Luft-Luft-Wärmepumpe wird innen, in der Regel im Keller des Hauses, aufgebaut, der Platzbedarf beträgt dabei nur wenige Quadratmeter. Über Rohre saugt sie Frischluft von außen an und leitet die verbrauchte Luft nach außen ab – aber erst, nachdem deren Wärme zum Aufheizen der Frischluft genutzt wurde.
Sie können die Effizienz der Luft-Luft-Wärmepumpe mit einem sogenannten Erdwärmeübertrager (auch Luftbrunnen genannt) steigern. Dabei wird die kalte Außenluft zunächst über Rohre ins Erdreich geführt. So wird die Luft schon vor dem Eintreffen in der Wärmepumpe durch die Erdwärme auf höhere Temperatur gebracht.
Vor- und Nachteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe
Der größte Vorteil der Luft-Luft-Wärmepumpe sind sicher die gegenüber den anderen Wärmepumpen vergleichsweise niedrigeren Anschaffungs- und Installationskosten. Aber es gibt auch einige weitere Vorteile, die für eine Luft-Luft-Wärmepumpe sprechen:
- Auf Heizkörper und entsprechende Rohrleitungen kann verzichtet werden, wodurch man bares Geld spart.
- Ihr Haus ist stets durchlüftet, da es sich bei der Luft-Luft-Wärmepumpe strenggenommen um ein Lüftungssystem mit integrierter Wärmepumpe handelt. Gesundheitsschädlicher Schimmelbefall wird durch die frische Luft verhindert.
- Besonders Allergiker profitieren von der gefilterten und gereinigten Luft.
- Aufwändige Grabungs- und Bohrarbeiten entfallen bei der Luft-Luft-Wärmepumpe.
Nachteilig ist, dass der Einsatz von Luft-Luft-Wärmepumpen nur in versiegelten Passivhäusern sinnvoll ist. Ein nachträglicher Einbau in ein älteres Gebäude ist mit sehr hohen Kosten und viel Aufwand verbunden und daher nicht zu empfehlen.
Förderung einer Luft-Luft-Wärmepumpe
Der Bund und auch die Bundesländer unterstützen den Einbau von Luftwärmepumpen in Neubauten und bereits bestehenden Häusern mit Fördergeldern. Sie können somit für den Einbau Ihrer Luft-Luft-Wärmepumpe eine Förderung beantragen. Allerdings muss Ihre Anlage bestimmte Werte bezüglich Wärmebereitstellungsgrad oder Elektro-Effizienz erreichen. Prüfen Sie daher vor dem Kauf der Anlage, welche Bedingungen in Ihrem Bundesland gelten.
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Wie unterscheiden sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Luft-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Luft-Wärmepumpen werden gerne unter dem Sammelbegriff „Luft-Wärmepumpen“ in einen Topf geworfen. Deshalb wollen wir am Ende des Artikel noch einmal die fundamentalsten Unterschiede aufzählen:
Bei der Luft-Luft-Wärmepumpe wird ein Lüftungssystem durch eine kleine Wärmepumpe ergänzt.
Bei der Luft-Luft-Wärmepumpe wird mit der Wärme der Abluft die Frischluft erwärmt; bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die Wärme aus der Umgebungsluft gewonnen, um damit Wasser für den Heizkreislauf zu erwärmen.
Luft-Luft-Wärmepumpen sind nur bei versiegelten Passiv- und Niedrigenergiehäusern sinnvoll.
Bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe benötigen Sie keine Heizkörper.
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