Wenn man heutzutage in Österreich ein neues Haus baut wird man früher oder später mit der Frage konfrontiert, für welche Heizanlagen man sich am besten entscheidet. Unterschiedliche Beweggründe wie zum Beispiel der Klimaschutz, die baulichen Gegebenheiten und der Platzbedarf schwingen unter anderem in dieser Entscheidung mit. Viele Menschen entscheiden sich auch bewusst gegen fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl und wählen mit der Wärmepumpe eine nachhaltige & energieeffiziente Alternative. Auch für Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen, die ihre Heizungsanlage modernisieren wollen, ist die Wärmepumpe eine umweltfreundliche Alternative. Erfahren Sie mehr über die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile einer Wärmepumpe.
Ist die Wärmepumpe ökologisch?
Der ökologische Nutzen der Wärmepumpe liegt auf der Hand: Statt Öl oder Gas zu verbrennen, nutzt die Wärmepumpe die thermische Energie der Luft, des Grundwassers oder des Erdbodens, um daraus Heizwärme zu generieren. Um die Wärmepumpe zu betreiben, wird Strom benötigt, dieser kann aus Quellen stammen, die Emissionen verursachen. Trotzdem ist die Wärmepumpe um ein Vielfaches umweltschonender, als eine konventionelle Heizung.
Die Höhe des Stromverbrauchs hängt von der Effizienz der Wärmepumpe ab, die mit dem sogenannten COP-Wert bestimmt wird. Dieser „Coefficient of Performance“ ist eine Kennzahl, die bei einer Wärmepumpe das Verhältnis von Nutzwärme zur aufgewendeten elektrischen Energie ausdrückt, unter Berücksichtigung festdefinierter Normen.
Oft wird im Zusammenhang mit der Effizienz auch von der Jahresarbeitszahl gesprochen. Sie wird ermittelt aus dem Verhältnis zwischen zugeführter Energie – also dem elektrischen Strom – und der erzeugten Heizenergie, und das über die Dauer eines Jahres.
Ist die Wärmepumpe ökonomisch wertvoll?
Klima- und Umweltschutz sind sicher ein gutes Argument für die Wärmepumpe. Aber auch ökonomisch ist die Wärmepumpe eine gute Wahl. Denn schließlich entfallen die Kosten für Gas, Erdöl oder andere Brennstoffe. Zwar benötigt die Wärmepumpe Strom, aber diese Ausgaben sind im Vergleich dazu relativ gering. Die Wirtschaftlichkeit Ihrer Wärmepumpe können Sie zudem noch steigern, wenn Sie sie mit Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage betreiben.
Die Wirtschaftlichkeit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe hängt zudem auch von der Jahreszeit und der Außentemperatur ab. Denn hier wird die Heizungswärme aus der Umgebungsluft gewonnen. Je wärmer diese ist, desto weniger Strom muss eingesetzt werden. Aber auch bei Temperaturen von Minus 20° Celsius kann die Luft-Wasser-Wärmepumpe immer noch genug Wärme erzeugen. Unabhängiger von der Außentemperatur sind dagegen Wasser-Wasser-Wärmepumpe und Sole-Wasser-Wärmepumpe (auch Erdwärmepumpe genannt), denn die Temperatur des Erdreichs und des Grundwasser sinken im Winter nur minimal ab.
Können Wärmepumpen gefördert werden?
Wer sich in Österreich für den Einbau einer Wärmepumpe entscheidet, kann dafür Förderprogramme in Anspruch nehmen. Bund und Bundesländer stellen Fördermittel für den Neubau und/oder die Sanierung der Heizungsanlage mit Wärmepumpen zur Verfügung. Bei den Ländern handelt es sich dabei um einmalige Förderungen von bis zu 7.500 €, während der Bund und die Stadt Wien sich prozentual an den Kosten beteiligen. Auch die Energieversorger fördern das Heizen mit der Wärmepumpe mit Zuschüssen zwischen 120 € und 750 €.
Muss die Wärmepumpe gewartet werden?
Beim Thema Wirtschaftlichkeit einer Heizung muss auch der Wartungsaufwand und die entsprechenden Kosten berücksichtigt werden. Hier schneiden Wärmepumpen im Vergleich zu konventionellen Öl- oder Gasheizungen deutlich besser ab, da in der Wärmepumpe keine Verbrennung stattfindet.
Bei Luft-Wärmepumpen kommt es beim Ansaugen der Umgebungsluft zu Verunreinigung des Filters. Dieser muss daher regelmäßig – am besten jährlich – geprüft werden. Bei Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen liegt dagegen ein geschlossenes System vor, in das theoretisch keine Fremdkörper eindringen können. Allerdings sollte man auch für diese Art von Wärmepumpen auf Nummer Sicher gehen und sie regelmäßig vom Fachmann prüfen lassen.
Ist die Wärmepumpe ihre Investition wert?
Eine Wärmepumpe ist eine vergleichsweise hohe Investition. Aber man darf nicht vergessen, dass es sich bei der Wärmepumpe um die Heiztechnologie der Zukunft handelt. Für jedes Haus, egal ob Neu- oder Altbau, ist eine Wärmepumpe eine wertsteigernde Investition. Außerdem profitieren Sie von geringeren Betriebs- und Wartungskosten. Daher ist eine Wärmepumpe auf jeden Fall eine wirtschaftlich sinnvolle Anschaffung.
Vorteile der verschiedenen Arten von Wärmepumpen
Welche Art Wärmepumpe für Ihr Haus oder Bauvorhaben die meisten Vorteile bietet, lässt sich pauschal nicht beantworten. Sole-Wasser-Wärmepumpen sind bei Neubauten weniger problematisch, da die notwendigen Grabungs- und Bohrarbeiten von Beginn des Bauvorhabens an mit eingeplant werden können. Aber auch ein nachträglicher Einbau ist möglich; dieser ist aber bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe unkomplizierter.
Jede Art von Wärmepumpe hat ihre individuellen Vorteile:
Darum bietet die Wärmepumpe eine hohe Flexibilität
Gerade die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist aufgrund ihrer Flexibilität bei der Aufstellung sehr beliebt. Denn Sie haben hier die Wahl zwischen der Innenaufstellung und der Außenaufstellung. Eine Außenaufstellung ist dann sinnvoll, wenn Sie im Garten einen passenden Platz für die Wärmepumpe haben. Die Innenaufstellung ist dann die beste Wahl, wenn Sie draußen keinen geeigneten Standplatz finden oder generell in Ihrem Garten aus ästhetischen Gründen keine Wärmepumpe aufstellen möchten. Eine innen aufgestellte Wärmepumpe ist in der Regel etwas günstiger in der Anschaffung; allerdings sind die Kosten für die baulichen Maßnahmen höher, da Sie hier größere Wanddurchbrüche für die Luftkanäle benötigen. Bei einer Heizungssanierung ist die Außenaufstellung die praktikablere Variante, weil ein Teil der Wärmepumpe außen aufgestellt wird.
Für alle Arten von Wärmepumpen bietet sich die Kombination mit einer Photovoltaik-Anlagean. So sparen Sie erheblich bei den Stromkosten und können sich unter Umständen in Sachen Heizung komplett von externen Versorgern unabhängig machen.