Die Ölheizung – ein echter Klassiker unter den Heizungssystemen, nicht nur in Österreich, sondern weltweit. Etabliert wurde das Heizen mit Öl bereits Anfang des 20. Jahrhundert, doch tat sich die Ölheizung lange Zeit schwer damit, sich gegen den damaligen Platzhirsch, die Kohleheizung, durchzusetzen.
Das änderte sich nach dem Ende des zweiten Weltkriegs: Beim Neuaufbau vieler zerbombter Städte und Viertel wurde konsequent auf die Ölheizung gesetzt. Nachvollziehbar, denn die Vorteile lagen auf der Hand: Es musste keine Kohle mehr geschleppt werden, die Verschmutzungen durch Ruß entfielen und zudem gab es scheinbar Öl im Überfluss. Letzteres erwies sich aber spätestens in den 70er Jahren als Trugschluss, als mit der Ölkrise vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern schlagartig klar wurde, dass die Ölquellen nicht ewig sprießen würden.
Das Ölheizungsverbot in Österreich
Heute ist die Ölheizung in Österreich tatsächlich ein Auslaufmodell: Nur noch 600.000 Haushalte – das entspricht 16 % - heizten 2018 noch mit Öl, Tendenz weiter fallend. Das liegt daran, dass sich mit Erdgas eine andere fossile Energiequelle etabliert hat, die mehr Komfort bietet, weil das regelmäßige Befüllen des Öltanks entfällt. Wichtiger scheint es aber zu sein, dass immer mehr Vebraucherinnen und Verbraucher auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Energiequellen setzen – wie zum Beispiel die Wärmepumpe.
Natürlich ist es in Österreich nicht verboten, eine vorhandene Ölheizung zu nutzen. Das Verbot, das in Wien und Niederösterreich seit 2019 gilt (im Rest von Österreich ab 2020), betrifft nur die Neuinstallationen von Ölheizungen.
Dafür gibt es Gründe: Zum einen ist Öl ein fossiler Brennstoff, dessen Vorräte begrenzt sind; es ist daher sicher sinnvoll, den Verbrauch zu reduzieren beziehungsweise die Unabhängigkeit von Öl anzustreben.
Zum anderen belasten die Emissionen aus der Ölverbrennung die Umwelt und beschleunigen so den Klimawandel.
Zwar sind moderne Ölheizungsanlagen wesentlich „sauberer“ als ihre Vorgänger; nichtsdestotrotz gibt es im Heizungsbereich deutlich umweltfreundlichere Alternativen. Für Sie bedeutet das: Wenn Sie also Ihr Haus noch mit Öl heizen, brauchen Sie sich zwar keine Sorgen machen, jedoch lohnt es sich sicher, über die Umrüstung Ihrer Heizung von Öl auf eine alternative Energiequelle, wie die Wärmepumpe nachzudenken. Denn damit tun Sie nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern können sogar Ihre laufenden Energiekosten signifikant senken.
*Quelle: Statistik Austria
Umrüstung einer Ölheizung auf Wärmepumpe - Daran müssen sie denken
Wenn Sie schon einen Schritt weiter sind und tatsächlich den Entschluss gefasst haben, Ihre alte Ölheizung in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken und durch eine Wärmepumpe ersetzen zu wollen, sollten Sie zunächst von einem Fachhandwerksbetrieb den Wärmebedarf Ihres Hauses ermitteln lassen. Denn Wärmepumpen eignen sich am besten bei gut isolierten Häusern mit Niedertemperaturheizkörpern oder Fußbodenheizung.
Bevor es dann tatsächlich an den Austausch der Anlage geht, müssen Sie sich ein paar Gedanken machen – zum Beispiel über den Zeitpunkt, der idealerweise außerhalb der Heizperiode liegt; oder über die Auswahl des Fachbetriebs, der Ihren alten Öltank demontiert und entsorgt und die Wärmepumpe einbaut; und welche Art von Wärmepumpe zukünftig in Ihrem Heim für behagliche Wärme sorgen soll.
Wie läuft die Umrüstung ab?
Die Demontage einer Ölheizungsanlage ist eine Arbeit für Profis, die Sie unbedingt vom Installationsbetrieb Ihres Vertrauens durchführen lassen sollten. Der Ablauf der Umrüstung sieht dann im Wesentlichen so aus: Zunächst muss das verbliebene Öl aus dem Tank entfernt werden. Danach wird der Tank gesäubert demontiert; um die umweltgerechte Entsorgung des Altöls und des Tanks kümmert sich der Installationsbetrieb.
Danach kann die Wärmepumpe installiert werden. Abhängig von der Art der Wärmepumpe läuft das unterschiedlich ab: Die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist relativ unkompliziert, da hierfür kaum Vorarbeit nötig ist. Etwas aufwändiger wird es bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe: Entscheiden Sie sich für ein Modell bei dem eine Erdbohrung durchgeführt werden muss, müssen Sie zunächst Löcher mit bis zu 100 Meter bohren. Hier herrscht eine relativ konstante Temperatur von um die 10° Celsius, die Sie über die Erdsonde für Ihre Heizung nutzen können. Beim einem Kollektoren-Modell müssen Sie nur etwa 1,2 - 1,5 Meter graben, dafür aber recht großflächig (Faustformel: Kollektorenfläche gleich doppelte zu beheizende Wohnfläche). Auch bei der Wasser-Wasser-Wärmepumpe müssen Sie Erdreich bewegen, um die thermische Energie des Grundwassers zu nutzen. Hierzu müssen Sie im Vorfeld Genehmigungen einholen lassen.
Wie leicht es ist, eine alte Ölheizung mit einer neuen umweltfreundlichen Wärmepumpe zu sanieren, zeigt dieses kurze Video.
Die Wärmepumpe als effiziente Alternative zur Ölheizung
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist prinzipiell recht simpel: Sie wandelt die thermische Energie der Luft (Luft-Wasser-Wärmepumpe, Luft-Luft-Wärmepumpe), des Erdreiches (Sole-Wasser-Wärmepumpe) oder des Grundwassers (Wasser-Wasser-Wärmepumpe) in Heizungswärme um.
Die Wärmepumpe ist ein zukunftsweisendes Heizungssystem, denn sie arbeitet nahezu emissionsfrei – und wenn Sie den Strom, den Sie zum Betrieb der Wärmepumpe benötigen, über eine Photovoltaik-Anlage gewinnen, sogar komplett ohne Emission. Wärmepumpen tragen also aktiv dazu bei, den CO2-Ausstoß zu verringern und helfen, den Klimawandel aufzuhalten.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Die Wärmepumpe nutzt die thermische Energie der Umwelt zum Heizen der Wohnräume – und das funktioniert so: Die Umweltwärme wird über Sonden, Wärmetauscher oder Kollektoren (je nach Art der Wärmepumpe) in ein Leitungssystem innerhalb der Wärmepumpe aufgenommen. In diesen Leitungen zirkuliert ein Kältemittel, das kälter als die aufgenommene Wärme ist. So kann die Umweltwärme das Kältemittel zum Verdampfen bringen. Der Dampf wird im sogenannte Verdichter komprimiert, wodurch sich dessen Temperatur weiter erhöht. Die Wärme des Dampfes wird zu guter Letzt an den Heizkreislauf des Hauses abgegeben.
Mit einer Wärmepumpe können Sie nicht nur heizen, sondern auch Ihre Wohnung im Sommer kühlen. Hierzu wird die Funktion der Wärmepumpe einfach umgedreht, so dass nun die Wärme der Räume aufgenommen und an die Umwelt abgegeben wird. Nähere Informationen über die Funktionsweise sowie Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe finden Sie auf auf unserer Wärmepumpen-Wissensseite.
Das sind die Vorteile der Wärmepumpe gegenüber der Ölheizung
Ein Wechsel von der Ölheizung zu einer modernen Wärmepumpe bietet viele Vorteile: | |
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Welche Kosten können entstehen?
Fangen wir mit den weniger guten Nachrichten an: Die Umrüstung der Heizung von Öl auf Wärmepumpe ist für manch einen nicht gerade billig. Für die Reinigung, den Ausbau und die Entsorgung des Tanks müssen Sie zwischen 400 und 1.500 € – je nach Bauweise des Tanks – rechnen.
Die Kosten für den Einbau der Wärmepumpe hängen davon ab, für welches System Sie sich entscheiden: Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe müssen Sie mit ca. 10.000 bis 15.000 € für die Anschaffung und den Einbau rechnen. Sole-Wasser-Pumpen sind wegen der fälligen Grabungsarbeiten teurer, hier fallen zwischen 18.000 und 25.000 € an. Aufgrund der benötigten Arbeiten für die Brunnenanlage fallen für den Kauf und die Installation einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe etwa 25.000 € an.
Kommen wir aber jetzt zu den guten Nachrichten: Ihre jährlichen Energiekosten werden wahrscheinlich mit einer Wärmepumpe sinken, weil Sie jetzt nur noch den Strom für den Betrieb der Pumpe bezahlen müssen; außerdem bieten viele Stromversorger günstigere Tarife für den Strom zum Betrieb von Wärmepumpen an.
Förderung einer solchen Umrüstung
Von den hohen Investitionskosten für die Umrüstung der alten Ölheizung auf eine Wärmepumpe sollten Sie sich auf keinen Fall abschrecken lassen; denn diese können Sie über Förderprogramme des Bundes und der Länder erheblich absenken.
Die Länder stellen dafür Einmalzahlungen von bis zu 7.500 € zur Verfügung; Beim Bund und der Stadt Wien können Sie eine prozentuale Beteiligung an den Kosten beantragen.
Ebenso fördern auch die Energieversorger die Umstellung auf eine Wärmepumpe mit Beträgen zwischen 120 € und 750 €.
Neue Förderung 2024
Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen unterstützt der österreichische Staat im Rahmen der "Raus aus Öl und Gas 2024" Förderung, Privathaushalte mit bis zu 75% Förderung auf den Heizungstausch. Der Zeitpunkt für den Umstieg von einem fossilen Heizsystem auf eine umweltfreundliche Wärmepumpe, war nie besser.
Alle Informationen zur neuen Förderung haben wir auf einer eigenen Seite für Sie zusammengefasst.
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Mit Hilfe einer Photovoltaikanlage wird Sonnenlicht genutzt, um daraus Elektrizität zu gewinnnen. Verbraucherinnen und Verbraucher können somit ihren eigenen Strom erzeugen und die Stromkosten senken.
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