Was kostet eine Photovoltaikanlage?
Selber Strom erzeugen und damit von den Netzbetreibern unabhängiger werden – das geht, dank Photovoltaik-Technik. Denn diese verwandelt das Sonnenlicht in Elektrizität. Mit selbst erzeugtem Strom können Sie also dauerhaft Ihre Energiekosten senken. Dazu müssen Sie zunächst in eine Photovoltaikanlage investieren. Allerdings ist die entscheidende Frage – Was kostet das Ganze? – nicht in einem Satz zu beantworten. Denn die Kosten für eine Photovoltaikanlage ergeben sich nicht nur aus dem Kaufpreis, sondern hängen von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Aber keine Sorge, nach der Lektüre dieses Beitrags werden Sie eine recht gute Vorstellung haben, mit welcher Investition Sie rechnen müssen, wenn Sie von Photovoltaik profitieren möchten. Sie erfahren hier alles über:
Anschaffungskosten einer neuen Photovoltaikanlage
Bei einer Photovoltaikanlage denken die meisten oft nur an die Solarmodule auf dem Dach. Allerdings gehören zu einer solchen Anlage noch weitere Komponenten, die man kennen sollte, wenn man die Kosten – zum Beispiel für ein Einfamilienhaus – richtig kalkulieren will. Da wären zum Beispiel der Wechselrichter und die Steuereinheit für das Einspeisemanagement. Um was es sich bei diesen Teilen genau handelt und was sie kosten, klären wir im weiteren Verlauf dieses Beitrags. Hinzu kommt auch noch die Verkabelung und die Kosten für die Montage der Anlage. Was Sie ebenfalls wissen sollten, damit Sie Preise besser vergleichen können: Die Kosten einer Photovoltaikanlage werden meistens in Kosten pro Kilwatt peak (kWp) oder in Kosten pro Quadratmeter (qm) angegeben.
Kosten für die Solarmodule
Die Solarmodule sind der sichtbare Teil einer Photovoltaikanlage. Sie werden meistens auf dem Dach angebracht, weil sie dort natürlich am besten die Sonneneinstrahlung einfangen und in Strom umwandeln können. Die Preise für ein Solarmodul variieren je nach Größe, Leistung und Art des Moduls zwischen 150 bis 350 €. Insgesamt sind die Preise für die Module in den letzten Jahren stark gefallen: vor 15 Jahren hätten Sie ungefähr das Dreifache bezahlen müssen. Der Preisverfall kommt im Wesentlichen daher, dass zum einen durch die höhere Anzahl an Anbietern der Konkurrenzdruck erhöht wurde; zum anderen sind die Module dank des technischen Fortschritts deutlich effizienter geworden, sodass Sie weniger Modulfläche für die gleiche Leistung benötigen.
Kosten für den Wechselrichter
Um den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, benötigen Sie einen sogenannten Wechselrichter. Der Preis dieser Komponente ist abhängig von der Leistung der Anlage. Ein Wechselrichter kostet zwischen 1.000 und 2.500 € – für kleine Anlagen kommen Sie aber auch mit 500 bis 700 € aus. Insgesamt machen die Kosten für den Wechselrichter ca. 15 % der Gesamtkosten aus.
Kosten für die Verkabelung
Die Verkabelung scheint auf den ersten Blick eine eher nachrangige Komponente zu sein, aber tatsächlich ist sie für den Ertrag der PV-Anlage sehr wichtig. Hier sollten Sie eher auf die dickeren, teureren Kabel setzen, weil ansonsten zu viel Energie verloren geht. Je nach Qualität liegt der Preis für ein Meter Kabel zwischen 1 und 5 €.
Kosten für das Einspeisemanagement
Das Einspeisemanagement regelt, wie viel des erzeugten Photovoltaik-Stroms Sie selbst nutzen wollen und wie viel Sie davon ins Stromnetz einspeisen wollen. Dazu benötigen Sie eine Steuereinheit, mit der Sie die Anteile entweder individuell regeln können oder feste Prozentsätze festlegen, zum Beispiel 70 % Eigennutzung und 30 % Einspeisung. Die Kosten hierfür liegen zwischen 500 und 1.000 €.
Kosten für die Montage einer Photovoltaikanlage
Die Montage einer Photovoltaikanlage sollten Sie unbedingt einem Profi überlassen, denn die Arbeiten auf dem Dach sind für Privatpersonen nicht ungefährlich. Außerdem ist nur so gewährleistet, dass die Anlage fehlerfrei funktioniert. Die Montagekosten hängen von verschiedenen Faktoren ab: Natürlich von der Größe der Anlage, von der Art der Montage, aber auch davon, wie gut der Aufstellungsort (in der Regel das Dach) zu erreichen ist. Im Schnitt sollten Sie mit 1.500 € rechnen.
Laufende Kosten für Photovoltaikanlagen
Bei den laufenden Kosten für Ihre Photovoltaikanlage geht es in der Regel um drei Positionen: Wartung, Reinigung und Versicherung.
Die PV-Anlage sollte einmal im Jahr von einem Profi gewartet werden. Dies können Sie mit ihrer Elektrikerin bzw. ihrem Elektriker zum Beispiel bereits bei der Montage besprechen. Eine Wartung kostet in etwa 200 € im Jahr.
Da aufgrund von Verschmutzung der Module die Leistung um bis 20 % abfallen kann, sollten Sie diese regelmäßig alle zwei Jahre reinigen lassen – jährlich, wenn Sie in der Nähe von Feldern oder viel befahrenen Straßen wohnen. Das kostet etwa 2 € pro Quadratmeter.
Sie können Ihre Photovoltaikanlage gegen diverse Schäden versichern: Hagel, Sturm, Feuer, Überspannung und Schneedruck sind hier sinnvoll. Das kostet Sie alles zusammen zwischen 50 und 80 € jährlich.
Förderung von Photovoltaikanlagen
Strom aus Solarenergie wird gefördert, denn er ist umweltfreundlich, nachhaltig und ressourcenschonend. Der Bund, die meisten Länder sowie die Stromversorger haben dazu unterschiedliche Photovoltaik-Förderprogramme aufgelegt. Welche Förderprogramme Sie nutzen können, finden Sie über unsere Fördermittelsuche heraus.
Für die Installation einer 3kWp-Komplettanlage auf Ihrem Einfamilienhaus mit 20 m2 Dachfläche können Sie ca. mit folgenden Kosten bei der Anschaffung und mit den Fördergeldern rechnen:
Beispielrechnung 3kWp Anlage mit Vaillant auroPOWER System* | |
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12 x Module | 3.000 Euro |
1 x Vaillant Wechselrichter | 1.500 Euro |
Unterkonstruktion + notwendiges Zubehör | 1.500 Euro |
abzgl. KLIEN Investitionsförderung | - 825 Euro |
GESAMT | 5.175 Euro |
* zzgl. Anschluss- und Montagekosten. Alle Angaben ohne Gewähr. Beispielrechnungen auf der Basis unverbindlicher Preisempfehlungen inkl. MwSt.,. Dieser Preis soll Ihnen lediglich einen Richtwert vermitteln und ist kein gültiger Paketpreis. Die aufgeführten Fördersummen beziehen sich auf den Stand 03/2017. Je nach Bundesland, Stadt und Energieversorger könnten weitere Fördergelder gewährt werden.
Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen
Die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage können Sie selbst steuern. Das fängt schon bei der Wahl der Module an: Sie können sich hier zwischen polykristallinen und monokristallinen Modulen entscheiden. Die monokristalline Variante bringt mehr Leistung, ist aber in der Anschaffung teurer. Wichtig für eine effiziente und damit wirtschaftliche Stromgewinnung ist die Ausrichtung der Module: ideal ist dabei eine süd-westliche bis süd-östliche Richtung. Auch sollten Sie die Module – wie bereits erwähnt – regelmäßig reinigen lassen, damit sie die volle Leistung bringen.
Sie können den erzeugten Strom entweder selbst nutzen oder Sie speisen ihn ganz oder teilweise ins österreichische Stromnetz ein. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung. Deren Höhe liegt zwischen 3 bis 7 Cent pro Kilowattstunde - abhängig vom Abnehmer. Informieren Sie sich daher, wer als Partner für Sie in Frage kommt und was er Ihnen zahlt.
Um auszurechnen, wann sich die Investition in eine Photovoltaikanlage für Sie bezahlt gemacht hat, gehen Sie am besten folgendermaßen vor:
Hier ein Beispiel:
Bei 10.000 Euro tatsächlichen Kosten und einer jährlichen Ersparnis von 2.500 € machen Sie nach 4 Jahren Gewinn mit Ihrer Photovoltaik-Anlage.